Fred Breinersdorfer, Jahrgang 1946.
Alfred »Fred« W. Breinersdorfer ist ein deutscher Drehbuchautor, Filmproduzent und Rechtsanwalt.
Fred Breinersdorfer wurde 1946 in Mannheim geboren, hat in Mainz sein Abitur abgelegt und an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Eberhard-Karls-Universität Tübingen Rechtswissenschaft und Soziologie studiert und wurde im Verfassungsrecht promoviert. Er hat zwei Kinder, die Anwältin und Drehbuchautorin Léonie-Claire Breinersdorfer und den Architekten Julian Breinersdorfer.
17 Jahre praktizierte er in Stuttgart als Anwalt, spezialisiert auf Hochschulrecht, besonders Numerus-clausus-Prozesse. 1986 gründete er den Factor Verlag Stuttgart, der 1992 in die Delphi-Medien GmbH überging, die sich mit Rechtemanagement und Filmproduktion befasst und heute in Stuttgart und Berlin ansässig ist. Lange Jahre unterrichtete er an verschiedenen Hochschulen Medien- und Urheberrecht und wurde 1994 in Baden-Württemberg zum Honorarprofessor ernannt.
Nach einem Gastspiel in der Politik (1994 Kandidatur für den Bundestag in Stuttgart für die SPD) widmete Breinersdorfer sich der Schriftstellerei, hauptsächlich dem Drehbuchschreiben.
Als Drehbuchautor debütierte er bereits im Jahr 1984 mit einem Tatort-Klassiker: Zweierlei Blut – ein Film, in dem Schimanski nackt auf den Anstoßkreis des Wedaustadions gelegt wird. Co-Autor war Felix Huby, Regie führte Hajo Gies.
Knapp 80 abendfüllende Spielfilme wurden bisher nach seinen Drehbüchern gedreht. Hinzu kommen zahlreiche Kriminalromane, Theaterstücke und Hörspiele.
1986 startete das ZDF mit Breinersdorfers Anwalt Abel eine lose Reihe von Spielfilmen mit Günther Maria Halmer in der Titelrolle. Auf diese Weise entstanden 20 Folgen bis zum Jahr 2000. Des Weiteren stammen inzwischen mehr als 20 Tatort-Produktionen aus seiner Feder. 2005/06 entwarf er zusammen mit seiner Tochter das neue Tatort-Format des Saarländischen Rundfunks. Auch die Bücher zu den ersten beiden Filmen stammen von ihm und Léonie-Claire Breinersdorfer.
Seit 2004 ist er auch als Produzent und Regisseur tätig. Der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg hat am 28. April 2012 Fred Breinersdorfer den »Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg für hervorragende Verdienste« bei einem Festakt im Ludwigsburger Schloss verliehen. 2014 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.
Im Juni 2015 wurde er neben Jacqueline Bisset in die Wettbewerbsjury des 37. Internationalen Filmfestivals Moskau berufen, deren Präsident Jean-Jacques Annaud war. 2016 beendete Breinersdorfer seine Filmtrilogie über NS-Opfer mit Das Tagebuch der Anne Frank. Das Magazin Cicero zitierte den Autor: »Das pazifistische Ethos der Sophie Scholl, die radikale kämpferische Energie des Einzelgängers Georg Elser und die reine Unschuld der Anne Frank – damit sind im Grunde alle Möglichkeiten des guten Menschseins in barbarischen Zeiten umrissen. Jenseits davon gähnt der Abgrund von Lüge, Verrat, Opportunismus.«
Breinersdorfers bisher größter Erfolg war die Oscar-Nominierung des von ihm mit produzierten und geschriebenen Films Sophie Scholl – Die letzten Tage.
Fred Breinersdorfer lebt – gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Autorin Katja Röder – und arbeitet in Berlin.
Homepage: http://www.breinersdorfer.com/