Lyon Sprague De Camp.
(* 27. November 1907, † 06. November 2000).
Lyon Sprague de Camp war ein US-amerikanischer Ingenieur, freier Schriftsteller, Science-Fiction-Autor, Hobby-Historiker und Verleger.
L. S. de Camp, der zahlreiche Bücher und einige hundert Kurzgeschichten verfasste, ist vor allem durch seine über 100 Science-Fiction- und Fantasy-Geschichten bekannt. Im Laufe seiner Karriere erhielt er alle wichtigen Preise, die in diesen beiden Genres vergeben werden, darunter den Gandalf Grand Master Award for Lifetime Achievement in Fantasy (1976), zwei Jahre später den Grand Master Nebula Award und im Jahr 1984 den World Fantasy Award for Lifetime Achievement.
Neben Fantasy- und Science-Fiction-Romanen und einigen historischen Büchern verfasste Sprague de Camp auch Biografien (unter anderem über Howard Phillips Lovecraft und Robert E. Howard) sowie die Sachbücher Motoren: vom Wasserrad zu Atomreaktor (Engines, 1959), New York lag einst am Bosporus - Die Metropolen der Antike (Great Cities of the Ancient World, 1972), Der Mensch und die Energie: Von den Pyramiden bis zur Kernspaltung (Man and Power. The Story of Power from the Pyramids to the Atomic Age, 1961), Geheimnisvolle Stätten der Geschichte (mit Catherine Crook de Camp - Ancient Ruins and Archaeology, 1964) und Ingenieure der Antike (The Ancient Engineers, 1964).
Seine Autobiografie Time and Chance (1996) erhielt 1997 den Hugo-Award für das beste Sachbuch.
Überdies war Sprague de Camp Mitglied bei der Skeptics Society, einer Gesellschaft zur Förderung von wissenschaftlichem und skeptischem Denken.
Lyon Sprague de Camp verbrachte seine Kindheit und Jugend in New York City und Kalifornien. Er studierte Luftfahrttechnik am Cal Tech (California Institute of Technology) und schloss sein Studium mit dem Bachelor of Science im Jahr 1930 ab. Den Master of Science erwarb er am Stevens Institute of Technology 1933. Bevor Sprague de Camp sich ganz dem Schreiben widmete, arbeitete er als Erzieher, Dozent, Techniker, Patentsachbearbeiter und Werbetexter.
Während des Zweiten Weltkriegs diente er - gemeinsam mit Isaac Asimov und Robert A. Heinlein - in der US Navy. Die drei nahmen jedoch nicht an Kampfhandlungen teil, sondern dienten bei der Luftfahrt-Versuchsstation der US-Marine. Nach dem Krieg zog es Sprague de Camp erst nach Philadelphia, später nach Texas.
Sprague de Camp, der mehrere Sprachen beherrschte, und seine Frau Catherine Crook (1907–2000), mit der er 60 Jahre verheiratet war, bereisten bei ihren Recherchen nahezu die ganze Welt.
Obwohl sein Gesundheitszustand in seinen letzten Lebensjahren immer schlechter wurde, arbeitete Sprague de Camp weiter. Lyon Sprague de Camp starb sieben Monate nach seiner Frau in Plano, Texas, das beide seit 1989 als ihre Heimat betrachteten. Die Asche des Paares wurde auf dem Arlington National Cemetery beigesetzt.
Zu de Camps bekanntesten Werken gehören u.a. der (gemeinsam mit Fletcher Pratt und Christopher Stasheff verfasste), aus zehn Bänden bestehende Harold-Shea-Zyklus, der13bändige (in Teilen mit Catherine Crook de Camp verfasste) Krishna-Zyklus, die Kurzgeschichten-Sammlungen Die Räder der Zeit, (The Wheels of If, 1949) und Ein Yankee bei Aristoteles, (A Gun for Dinosaur: And Other Imaginative Tales 1, 1963) sowie diverse Romane und Erzählungen um den von Robert E. Howard erschaffenen Barbarenkrieger Conan.
Robert A. Heinlein antwortete auf die Frage nach Sprague de Camps Werk mit einer Analogie: »Die beste Fantasy ist wie ein leichter Wein, die schlechteste bloß Limonade. Die besten Weltraumabenteuer sind wie guter Bourbon, die schlechtesten wie Darmfäule. In dieser Analogie ist de Camps Werk ein sehr trockener Martini.«
Der Apex-Verlag widmet L. Sprague de Camp eine umfangreiche Retrospektive.