Marion Zimmer Bradley.
(* 03. Juni 1930, † 25. September 1999).
Marion Zimmer Bradley war eine US-amerikanische Schriftstellerin. Bekannt wurde sie in erster Linie durch ihre Fantasy-Romane: die erfolgreichsten sind die Geschichten aus dem Darkover-Zyklus (seit 1962) sowie der Roman Die Nebel von Avalon (The Mists Of Avalon, 1979). Letzterer schildert die Artus-Sage aus Sicht einer Frau. Die Nebel von Avalon wurde im Jahr 2000 für das Fernsehen verfilmt (Regie: Uli Edel) und 2001 ausgestrahlt.
Ein weiteres sehr erfolgreiches Buch der Autorin ist Die Feuer von Troia (The Firebrand, 1987), in welchem der Trojanische Krieg aus Sicht der Priesterin Kassandra neu erzählt wird.
Mit ihren Romanen hatte Bradley großen Einfluss auf feministische und neuheidnische Kreise.
Bradley hat in der US-amerikanischen Science-Fiction das Thema Homosexualität enttabuisiert und es vorurteilsfrei dargestellt. Unter Pseudonymen schrieb sie Mitte der 1960er mehrere Romane mit LGBT-Inhalten, die sie selbst allerdings als Brotschreiberei und „Schundromane“ bezeichnete.
Marion Zimmer Bradley kam 1930 als Marion Eleanor Zimmer in Albany zur Welt. Mit elf Jahren begann sie zu schreiben. Zunächst versuchte sie sich an historischen Romanen. Im Jahr 1946 begann sie ein Lehramtsstudium am Lehrerkolleg des New York State College, brach es aber ohne Abschluss ab. 1949 heiratete sie den dreißig Jahre älteren Eisenbahnangestellten Robert Alden Bradley. 1950 kam ihr erster Sohn, David Bradley, zur Welt. 1962 trennte sie sich von Robert Bradley, zog nach Abilene (Texas) und setzte ihr Studium an der Hardin-Simmons University fort, das sie 1964 mit dem Grad Bachelor of Arts in Psychologie abschloss. 1964 ließ sie sich von Bradley scheiden und heiratete wenige Wochen später Walter Henry Breen, einen Autor und Numismatiker, der auch zur Geschichte der Homosexualität forschte. Mit ihm bekam sie zwei weitere Kinder, Patrick und Moira. Aus beruflichen Gründen führte sie weiter den Namen Bradley.
Danach begann sie ein Aufbaustudium an der University of California, Berkeley und wurde zusammen mit Diana L. Paxson 1966 Mitbegründerin der Society for Creative Anachronism. 1979 trennte sie sich von Breen, arbeitete aber weiterhin mit ihm zusammen.
Mit ihren Schwägerinnen Diana L. Paxson und Tracy Blackstone sowie ihrem Bruder Paul Edwin Zimmer wohnte sie in dem Schriftstellerhaushalt Greyhaven, später bis zu ihrem Tod in ihrem Haus Greenwalls, beides in Berkeley (Kalifornien). Am 21. September 1999 erlitt Marion Zimmer Bradley einen Herzanfall, an dessen Folgen sie am 25. September desselben Jahres verstarb. Zwei Monate später wurde ihre Asche über dem Glastonbury Tor in Somerset, England verstreut.
Bereits im Alter von 17 Jahren gab Bradley eine Zeitschrift für Science-Fiction-Fans heraus. Ab 1953 konnte sie erste Texte in Fantasy- und SF-Magazinen veröffentlichen. In diesem Jahr druckte das Magazin Vortex Science Fiction ihre Kurzgeschichte Women Only. Es folgten zahlreiche weitere Kurzgeschichten, zum Teil unter verschiedenen Pseudonymen. Bei vielen davon handelte es sich um Auftragsarbeiten, die sie zum Teil selbst als minderwertig ansah. Ihre ersten kontinuierlichen Erfolge stellten sich mit dem Darkover-Zyklus ein, dessen erster Roman The Planet Savers 1958 erschien; die deutsche Ausgabe folgte 1962 unter dem Titel Retter des Planeten.
Daneben wirkte sie an Periodika und Anthologien mit, die sie teilweise selbst herausgab. Weltweiten Erfolg und Bestsellerstatus erlangte sie 1979 mit dem Roman Die Nebel von Avalon (The Mists Of Avalon), durch den sie über das Fantasy-Genre hinaus bekannt wurde.
Im Laufe ihres Lebens schrieb Bradley rund 50 Novellen des Science-Fiction/Fantasy-Genres, ferner erschienen zahlreiche Sammelbände ihrer Kurzgeschichten. Bei über 20 weiteren Büchern des Genres, meist Sammelbänden, wirkte sie als Herausgeberin mit. Bradley förderte nicht nur die kreative Arbeit von Fans („Fan-Fiction“), sondern schrieb auch ihrerseits mindestens eine Geschichte aus dem Mittelerde-Universum des britischen Schriftstellers J. R. R. Tolkien (The Jewel of Arwen).
Der Apex-Verlag veröffentlicht in seiner Reihe APEX SF-KLASSIKER Marion Zimmer Bradleys Romane Das Tor zum All (The Door Through Space, 1961) und Retter des Planeten (The Planet Savers, 1958).