Michael Swanwick, Jahrgang 1950.
Michael Swanwick ist ein US-amerikanischer Fantasy- und Science-Fiction-Schriftsteller, der u.a. mehrfach mit dem Hugo-Award für die beste Kurzgeschichte/Erzählung ausgezeichnet wurde.
Er begann seine literarische Karriere im Jahre 1980 mit der Veröffentlichung der Erzählungen Ginungapap (dt. Ginungapap, 1991) und The Feast Of St. Janis (dt. Das Fest der Heiligen Janis, 1991).
In seinem Roman Die Todesschneise (In The Drift, 1985 – dt. 1993) schildert Swanwick die Auswirkungen eines Katastrophe, welche jene von Harrisburg im AKW Three Mile Island (1979) noch übertrifft; in Vakuumblumen (Vacuum Flowers, 1987 – dt. 1990) zeichnet er ein Bild der Menschheit, die zum 'Einschluss' erstarrt ist, einem zentral gesteuerten kybernetischen Kollektivwesen; In Zeiten der Flut (Stations Of The Tide, 1991 – dt. 1997) hat einen Bürokraten zum Protagonisten, der auch im gesamten Buch nur 'der Bürokrat' genannt wird: Dieser jagt mit Hilfe seiner Aktentasche einen Zauberer, der 'verbotene Technik' nutzt. In Zeiten der Flut gewann 1991 den Nebula-Award und wurde 1992 sowohl für den Hugo- als auch den Campbell Award nominiert; 1993 wurde der Roman überdies für den Arthur-C.-Clarke-Award nominiert.
In Die Tochter des stählernen Drachen (The Iron Dragon's Daughter, 1994 – dt. 1996) beschreibt Swanwick eine Welt, in der die Elfen Mode von Armani tragen und Drachen kybernetische Flugmaschinen sind, und die Piloten sich mit dem Bewusstsein des Drachen verkoppeln können. Auch dieser Roman wurde im Jahre 1994 für diverse Literatur-Preise nominiert: für den Clarke-, den Locus-Award in der Kategorie Fantasy und den World Fantasy-Award.
Swanwicks Roman Jack Faust (1997) wiederum ist eine Adaption des Faust mit moderner Technik und Wissenschaft – und brachte ihm erneut Nominierungen für den BSFA-Award (1997) sowie für den Hugo und Locus (beide 1998) ein.
Viele seiner Kurzgeschichten sind ebenfalls gewürdigt worden: Er gewann den Theodore-Sturgeon-Memorial-Award für The Edge of the World (1989), den World Fantasy-Award für Radio Waves (1996) sowie mehrfach den Hugo-Award für The Very Pulse of the Machine (1999), Scherzo with Tyrannosaur (2000), The Dog Said Bow-Wow (2002), Slow Life (2003) und Legions in Time (2004).
Darüber hinaus hat Michael Swanwick Sachbücher über Science-Fiction- und Fantasy-Literatur geschrieben. So schrieb er The User's Guide to the Postmoderns (1986) über den aktuellen Stand der Science Fiction und In The Tradition... (1994) über jenen der Fantasy. Das erste Werk ist nicht unumstritten, weil er neue SF-Autoren in die Kategorien Cyberpunk und literarische Humanisten einsortierte. 1997 wurden beide Bücher in The Postmodern Archipelago zusammengefasst.
2001 veröffentlichte Swanwick ein buchfüllendes Interview mit Gardner Dozois unter dem Titel Being Gardner Dozois.
Besondere Aufmerksamkeit wurde auch seiner gemeinsam mit William Gibson verfassten Kurzgeschichte Luftkampf (Dogfight, 1985 – dt. 1989) zuteil.
Seine aktuellsten Werke sind die Romane The Dragons of Babel (2008) und Dancing With Bears (2011) sowie The Best Of Michael Swanwick (2008), eine Zusammenstellung von Kurzgeschichten und Erzählungen.
Homepage: http://www.michaelswanwick.com/