Pat Cadigan

Pat Cadigan, Jahrgang 1953.

 

Pat Cadigan ist eine preisgekrönte US-amerikanische Science-Fiction-Autorin, deren Werke mehrheitlich dem literarischen Cyberpunk zugeordnet werden.

Pat Cadigan wurde in Schenectady/New York geboren und wuchs in Fitchburg/Massachusetts auf. Sie studierte Theaterwissenschaften an der Universität von Amherst/Massachusetts und besuchte überdies die Universität von Kansas (KU), wo sie Science Fiction und das Schreiben von Science-Fiction-Literatur bei dem Autor und Redakteur Prof. James Gunn studierte.

Cadigan verkaufte ihre erste professionelle Science-Fiction-Geschichte im Jahr 1980; ihr Erfolg als Autorin ermutigte sie, ab 1987 Vollzeitschriftstellerin zu werden. Sie wanderte 1996 mit ihrem Sohn Rob Fenner nach London aus, wo sie heute mit ihrem dritten Ehemann Christopher Fowler (nicht zu verwechseln mit dem Autor des gleichen Namens) zusammenlebt. Sie wurde Ende 2014 britischer Staatsbürger.

Bereits Cadigans erster Roman, Mindplayers (1987 – dt. Bewusstseinspiele, 1994), nimmt vorweg, was für viele ihrer Werke zum gemeinsamen Thema werden sollte: In ihren Erzählungen verschwimmen die Trennlinien zwischen Realität und Wahrnehmung, indem der menschliche Geist als ein tatsächlich erforschbarer Ort beschrieben wird.  Ihr zweiter Roman, Synners (1991 – dt. Synder, 1993), baut das gleiche Thema weiter aus:  Beide Romane beschreiben eine Zukunft, in welcher der direkte Zugang zum Geist über die Technik möglich ist.

Während ihre Geschichten viele der düsteren, ungeschönten Elemente des Cyberpunk-Genres beinhalten, spezialisiert sie sich als Autorin in ihren nachfolgenden Werken - wie z.B. in den Romanen Fools (1991) und Tea From An Empty Cup (1998) – mehr und mehr auf die Erforschung des spekulativen Verhältnisses zwischen Technik und der Wahrnehmung des menschlichen Geistes.

Sie schrieb darüber hinaus auch die Romane zu den Filmen Lost In Space (Lost In Space: Promised Land, 1999 – dt. Planet aus Stahl, 1999) und Jason X (2005); zu letzterem schrieb sie unter dem Titel Jason X: The Experiment auch eine Fortsetzung.

Als herausragend gelten ihre Kurzgeschichten-Sammlungen Patterns (1989), Home By The Sea (1992) und Dirty Work (1993). Einige ihrer Kurzgeschichten und Erzählungen sind auch in deutscher Sprache erschienen, u.a.: Einmal zurück – gar nicht so teuer (1981, Second Coming – Reasonable Rates), Hexe wider Willen (1982, The Sorceress In Spite Of Herself), Rock On (1984, Rock On), Meines Bruders Hüterin (1988, My Brother's Keeper), Pretty Boy Crossover (1986, Pretty Boy Crossover) und Der mehrfache Sovay (1990, Fool To Believe).

Pat Cadigan wurde vielfach mit Preisen ausgezeichnet, u.a.  mit dem 2013 Hugo-Award für The Girl-Thing Who Went Out For Shushi (in der Kategorie Beste Erzählung), sowie in den Jahren 1995 und 1992 mit dem Arthur C. Clarke-Award für die Romane Fools resp. Synners.

Robert A. Heinlein widmete 1982 seinen Roman Friday (1982 – dt. Freitag, 1983) Pat Cadigan.